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Vergilius Augusteus

Rom, 2. Hälfte des 4. Jh.
Bibliografische Angaben
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Worauf gründete der Vergilius Augusteus seinen Ruhm? Der Philologe wird antworten, dass er zu den allerältesten Zeugnissen seines Textes gehört. Er wird aber zugleich einräumen müssen, dass die geringe Anzahl der erhaltenen Verse – 284 von ursprünglich fast 13.000 – die Bedeutung des Fragmentes als Textzeuge stark einschränkt: tatsächlich würde die textkritische Edition der opera maiora Vergils nicht anders aussehen, wären unsere Blätter unbekannt geblieben.

Der Paläograph wird den Vergilius Augusteus als den Rest einer seltenen Form spätklassischer Schrift, der sog. CAPITALIS QUADRATA, schätzen. Es handelt sich aber um einen recht künstlichen Zweig auf dem Stammbaum der lateinischen Buchschrift, der von kurzer Dauer blieb und die darauf folgenden Schriftformen nicht merkbar beeinflusste.

Für den Kunstforscher ist die Handschrift ein Denkmal erster historischer Bedeutung, weil ihre fünfzehn Zierbuchstaben am Anfang einer Entwicklung stehen, die später zu einer fast unüberschaubaren Anzahl von Initialen in Tausenden von Handschriften führen sollte. Wie bescheiden sie auch wirken mag, in der dekorativen Ausstattung des Vergilius Augusteus liegt unstreitig sein größter Wert.