Erhältlich als Band 9 der Reihe Glanzlichter der Buchkunst
Die Jagd mit Falken lässt sich in Indien bis in die vorchristliche Zeit zurückverfolgen. In Europa erlebte sie ihre größte Beliebtheit im Mittelalter. Als kostbares Dokument dieser Zeit gilt das Falkenbuch des Stauferkönigs Friedrichs II. Seine eigene Prachthandschrift ging zwar verloren, doch ist uns im vatikanischen Codex die älteste Abschrift des Werkes erhalten geblieben. Bereits 1258 hatte sie Friedrichs Sohn, König Manfred, anfertigen lassen.
Das bedeutende, in seiner naturwissenschaftlich-experimentellen Ausrichtung höchst eigenständige Werk, enthält neben einer Einführung in die allgemeine Vogelkunde auch Anleitungen zu Aufzucht, Dressur und Verwendung der Jagdfalken. Während landschaftliche und architektonische Szenerie dem zeitgenössischen Stil entsprechen, stellen die über 900 Vogelbilder ein Novum dar. In ihnen wird – von der äußeren Erscheinung bis zu spezifischen Haltungen der einzelnen Vogelarten – eine bis dahin unbekannte Naturnähe erreicht. Die großartigen Flugbilder können nur nach der Natur gezeichnet worden sein.