Dieser aus der Bibliothek des Antonio de Marco Magliabechi (1633–1714) stammende Codex gehört in die Reihe der postkolumbischen mexikanischen Bilderhandschriften aus der Zeit um die Mitte des 16. Jh.s. Auf europäisches Papier gemalt, erscheinen Wiedergaben kalendarisch-religiösen Wissensgutes in der charakteristischen gebrochenen Stilform der frühen Kolonialzeit. Der große Wert des Manuskriptes liegt in den ausführlichen spanischen Erläuterungen.
Auf die Darstellung der Muster von bei Zeremonien getragenen Mänteln folgt die Angabe der 20 Tageszeichen und eines Kalenderzyklus von 52 Jahren. Daran schließt die Reihe der Monatsfeste. Besonders ausführlich werden Pulque-, Toten-, Berg- und Regengötter geschildert; ebenso erscheinen die Rituale bei Totenfesten und Krankenheilungen. Erwähnung verdient schließlich die Darstellung der vier Gottheiten, deren Trachtstücke im Jahr 1519 einen Teil des mexikanischen Gastgeschenkes für Cortés bildeten.