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Die Vita Sancti Liudgeri

Werden, vor 1100
Bibliografische Angaben
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Der heilige Liudger wurde um 742 als Sohn einer bereits christlichen, friesischen Adelsfamilie in der Nähe von Utrecht geboren. Seine theologische Ausbildung erhielt er beim Bonifatiusschüler Gregor von Utrecht und in der Domschule in York bei Alkuin, dem späteren Ratgeber Karls des Großen.
Erste Missionsaufträge führten Liudger nach Deventer und Dokkum in Friesland. Durch Widukinds Sachsenaufstand zur Flucht gezwungen, zog er um 784 nach Rom und Montecassino, wo er bis 787 im Stammkloster der Benediktiner lebte.

Nach der Rückkehr in seine Heimat wurde Liudger zum Leiter der Mission in Ostfriesland ernannt und segelte 791 nach Helgoland, musste jedoch bereits 792 bei einem neuen Aufstand abermals fliehen. Im selben Jahr betraute ihn Karl der Große mit der westsächsischen Mission.
793 gründete Liudger in der Siedlung Mimigernaford ein Kloster, das den Ursprung der heutigen Stadt Münster bildete. Nach ihrer Erhebung zum Bischofssitz wurde Liudger hier 805 zum ersten Bischof geweiht. Um 799 gründete Liudger das Benediktinerkloster in Werden, das ihm und seinen Nachfolgern zur Absicherung der Missionstätigkeit dienen sollte.

Der heilige Liudger starb 809 in Billerbeck. Von dort wurde er wieder nach Werden überführt, wo er, seinem Wunsch gemäß, auch begraben liegt.
Liudger war Missionar mit Leib und Seele. Seine Vorfahren waren vom angelsächsischen Missionsbischof Willibrord zum Christentum bekehrt worden. Die Begegnung mit Bonifatius und dessen Märtyrertod in Dokkum prägten Liudgers weiteres Leben. Der Verkündigung des Evangeliums und der Errichtung von Klöstern galt sein ganzes Streben. Dabei sah er sich in der Nachfolge des Apostels Paulus, dessen Briefe er auf seinen Reisen stets bei sich trug.

Die Vita sancti Liudgeri – in ihrer Urfassung um 850 entstanden – wurde Ende des 11. Jh.s von Werdener Mönchen zu einer Prachthandschrift ausgestattet. Sie ist die einzige bebilderte Lebensbeschreibung des heiligen Liudger und eine der ältesten erhaltenen Heiligenviten überhaupt.
Als überaus bedeutendes Dokument mittelalterlicher Geschichte, Kultur und Religion, schildert sie eindrucksvoll das beispielhafte Leben und die Wunder Liudgers. Bildaufbau und Pathos der Figuren, Farbgebung und zahlreiche Details weisen die Handschrift in die Tradition der spätottonischen Buchmalerei.
Der Druck des Faksimiles erfolgte auf einem säurefreien Papier, die
 einzelnen Blätter sind dem Original entsprechend randbeschnitten. Die manuell fadengehefteten Lagen sind in eine nach zeitgenössischen Vorbildern handgefertigte Lederdecke gebunden.