Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Codex Vindobonensis 1857.
Entstehungszeit des Codex: zwischen 1470 und 1480, Flandern.
Graz 1993, 380 Seiten Reproduktionen,
72 Seiten Kommentar von F. Unterkircher,
14,3 x 19,5 cm.
ISBN 978-3-201-01600-1
Wir haben hier eine Handschrift, die man ohne Übertreibung als einen »Burgunderschatz der Buchmalerei« bezeichnen kann. Das Stundenbuch der Maria von Burgund, um 1477 für die Erbtochter des Reiches und spätere Gemahlin Kaiser Maximilians I. hergestellt, weist alle Elemente auf, die ein Buch materiell und ideel wertvoll machen – und diese werden in einer Überfülle dargeboten.
Unter den insgesamt 380 Seiten wird man keine einzige finden, die in buchkünstlerischer Hinsicht vernachlässigt worden wäre.
In den groß- und kleinformatigen Miniaturen, den historisierten Initialen, den vege-tabil überwucherten, mit den unterschiedlichsten Tieren und Fabelwesen belebten Zierrahmen und -leisten, vor allem aber in den großteils symbolisch zu deu-tenden Drôlerien entfalten die Maler eine Phantasie, die schier unerschöpflich zu sein scheint.
Als meisterhaftes Dokument der vornehmsten Kultur des ausgehenden Mittelalters wird das Stundenbuch der Maria von Burgund die Bibliothek jedes Sammlers bereichern.
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