Graz 1969 ff. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1818-1889. 168 Bände, 78.598 Seiten, Format: 20 x 24,5 cm, Leinen, in 3 Sektionen:
Sektion I: A-G, 99 Bände
Sektion II: H-Li, 43 Bände.
Sektion III: O-Ph, 25 Bände.
plus 1 Tafelband zu Sektion 1, Band 1-14.
1818 erschien in Leipzig der erste Band des heute kurz "Ersch-Gruber" genannten größten deutschsprachigen Lexikons. Es würde hier den Rahmen sprengen, auf den Inhalt dieser "Allgemeinen Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste" näher einzugehen. Das 168 Bände umfassende Lexikon ist in der Tat das ehrgeizigste Werk seiner Art im Abendland. Zur Mitarbeit wurden damals die hervorragendsten Gelehrten eingeladen, die in dieser Enzyklopädie alle Probleme wissenschaftlich darstellen sollten.
Das Monumentalwerk der Lexikographie
Der umfangreiche Stoff ist in dieser Ausführlichkeit später nicht wieder in andere Nachschlagewerke eingegangen. So umfaßt z. B. das Stichwort Pendel im Ersch-Gruber rund 36 Seiten (bzw. 73 Spalten) plus 2 Kupfertafeln gegenüber nur etwas mehr als 1 Spalte im Brockhaus (1972). Oder Pembroke geht im Ersch-Gruber über
32 Seiten (bzw. 64 Spalten) und im Brockhaus stehen darüber nur 13 Zeilen. Über Perdix (Feldhuhn) lesen wir im Ersch-Gruber rund 30 Seiten (bzw. 60 Spalten), im Brockhaus verweisen unter diesem Stichwort 2 Zeilen auf das deutsche Wort Feldhühner, und dort endet die Auskunft nach der 32. Zeile. Viele monographische Artikel erstrecken sich z. T. sogar über mehrere Bände - so füllt etwa das Schlagwort Griechenland allein 8 Bände - ein Vergleich mit dem Brockhaus erübrigt sich hier.
Die Herausgeber
JOHANN SAMUEL ERSCH, (1766-1828), studierte zunächst in Halle Theologie, wandte sich aber bald der Geschichte, Literatur und Geographie zu. Er arbeitete zunächst publizistisch in Jena und veröffentlichte bibliographische Arbeiten seit 1790. 1795 wurde er Schriftleiter der "Neuen Hamburger Zeitung", parallel dazu betreute er C. F. Nicolais "Allgemeine deutsche Bibliothek". 1800 kehrte Ersch als Bibliothekar nach Jena zurück und wurde hier 1802 zum Professor ernannt. 1804 wandte er sich als Redakteur der "Allgemeinen Literaturzeitung" erneut nach Halle, wo er 1806 Professor und Oberbibliothekar wurde.
JOHANN GOTTFRIED GRUBER (1774-1851), Literaturhistoriker, studierte in Leipzig, privatisierte in Göttingen und Leipzig, habilitierte sich 1803 als Privatdozent in Jena und wurde bei der Redaktion der "Literaturzeitung" angestellt. 1811 erhielt er eine Professur in Wittenberg, 1815 übernahm er die Professur für Philosophie in Berlin. Mit Ersch verband er sich zur Herausgabe der "Allgemeinen Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste".