Graz 2001. 160 Seiten, Format: 16,5 x 23,5 cm, Broschur.
Eine experimentelle Untersuchung als Beitrag zur Frage der Ableitung früher Mehrstimmigkeitsformen aus der Struktur des Stimmklanges – Band 12 der Reihe „Grazer musikwissenschaftliche Arbeiten“ (GMA)
Das Interesse der Arbeit gilt dem Anfang der Mehrstimmigkeit. So wesentlich der Stellenwert der Mehrstimmigkeit in der europäischen Kompositionsgeschichte ist, so wenig lassen sich die Anfänge derselben in befriedigender Weise erschließen. Diese werden lange vor den ersten Zeugnissen mehrstimmiger Musik angenommen, doch konkrete Quellen fehlen.
Wie und warum entwickelt sich Mehrstimmigkeit? Diese Frage führt an die Grenzen der historischen Musikwissenschaft. Präzise Antworten sind mit historischer Methodik nicht möglich. Was bleibt, sind bestenfalls Hypothesen, schlimmstenfalls wilde Spekulationen.
Die Arbeit versucht hier einen neuen methodischen Ansatz. Inwieweit lassen sich mit Hilfe der Klanganalyse von Singstimmen neue Aussagen über die Anfänge der Mehrstimmigkeit treffen? Welche Erkenntnismöglichkeiten eröffnen sich aus dieser Verbindung von historischer und systematischer Musikwissenschaft?
An Hand der konkreten Frage nach dem Anfang der Mehrstimmigkeit werden die Möglichkeiten und Grenzen dieses methodischen Ansatzes aufgezeigt.